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Albrechtstraße

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Einsparvorschlag:
Jeweils eine Spur pro Fahrtrichtung der Albrechtstraße wird als Radspur markiert, die Albrechtstraße wird damit für den Autoverkehr zweispurig. Die Maßnahme wird im Rahmen der Deckschichterneuerung der Albrechtstraße aus den Mitteln des Konjunkturprogramms finanziert. Damit kann die dringend notwendige von der Stadt zu bestreitende zusätzliche Sanierung der vorhandenen Radwege entfallen. Der Vorschlag der Stadtverwaltung zur Sanierung der Albrechtstraße, bestätigt durch den Bauausschuß müsste verändert umgesetzt werden.


Der ursprüngliche Beschluss des Stadtrates vom 26.8.2009 beinhaltet die verkehrsorganisatorische „Umgestaltung der Albrechtstraße zwischen Roßlauer Allee und Wolfgangstraße einschließlich der Erneuerung der Deckschichten im Fahrbahnbereich und in den Radwegen“ durch Nutzung der Mittel des Konjunkturpaketes. Dieser Beschluss wird mit der derzeitigen vom Bauauschuss gebilligten Planung, nur dann vollständig erfüllt werden können, wenn zusätzliche Mittel aus dem Investitionshaushalt der Stadt zur Sanierung der Radwege eingesetzt werden. Die Alternative hierzu wurde von den Vereinen und durch die Stellungnahme von Herrn Lindmaier bereits aufgezeigt.

Hintergründe zu diesem Einsparvorschlag:
1. Fahrradstreifen statt unausgegorener Straßenführung
Die abschnittsweise vorgesehene Aufweitungen auf 2 Fahrstreifen in stadtauswärtiger Richtung ist verkehrstechnisch unbegründet, da zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit nicht geeignet (Maßgeblichkeit der Knotenpunkte) und bei einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h kein Grund zum Überholen gegeben ist. Diese Aufweitungen stellen vielmehr ein hohes Unfallrisiko vor allem an der Stelle dar, an dem in kurzem Abstand wieder die Zusammenführung auf eine Fahrbahn erfolgt. Stattdessen sollte die Albrechtstraße auf je einen Fahrstreifen beschränkt werden, so dass beidseitige Radwegestreifen auf der Fahrbahn ermöglicht werden.

Für die derzeitige Verkehrsbelastung von 14.000 Fahrzeugen/ Tag sind je ein Fahrstreifen ausreichend. Mit weiteren Maßnahmen (Zone 30, Umleitung des Schwerlastverkehrs u.a.) lässt sich der Verkehr weiter reduzieren. Entfallen würden zusätzliche Parkflächen entlang der Albrechtstraße, die aus unserer Sicht nicht notwendig sind.

2. Kosteneinsparung
Da die Markierung von Radspuren aus dem Konjunkturprogramm voll förderfähig ist, können die Kosten für die notwendige Sanierung der Radwege eingespart werden.
Mit der geplanten Umgestaltung des Albrechtsplatzes müsste dann eventuell auch der sich anschließende grundhaft sanierte Radweg an der Albrechtstraße erneut überarbeitet, angepasst oder an der Schnittstelle erneut bearbeitet werden. Diese Kosten sind vermeidbar.
Weiterhin sind die Reinigung und der Unterhalt der Fahrradstreifen kostengünstiger als an den geplanten Radwegen.

3. Doppelbelastung von Anliegern:
Nach Presseberichten soll der Radweg auf der westlichen Seite falls möglich aus Fördermitteln für Radwegesanierung grundhaft saniert werden, für den mitzusanierenden Gehweg werden die Anwohner mit Sanierungsbeiträgen herangezogen – ggf. auch für den Radweg. Der östliche Radweg soll nur saniert werden. Damit werden die Anlieger unnötig doppelt belastet, da die Sanierung der Radwege mit unserem Vorschlag ganz entfallen könnte.

4. Die Aussagen, dass die Radwege wirklich zeitnah saniert werden bezweifeln wir. Warum?

     Seit Jahren ist die Sanierung der Radwege der Albrechtstraße die Nummer 1 auf der Prioritätenliste zur Sanierung von Radwegen. Seit Jahren beantragt das Tiefbauamt entsprechende Gelder für den Haushalt. Seit Jahren werden keine Gelder für die Sanierung bereitgestellt. Wenn nun in den kommenden Jahren – wie von Wirtschafts- und Baudezernent Herrn Hantusch in der Bauausschutzsitzung vom 23.9.2010 angekündigt – noch weniger Geld zur Verfügung steht, warum soll gerade in dieser Situation Geld aus dem Haushalt kommen?
     Es gibt weder Geld für Planungsleistungen, noch ist Geld dazu im Haushalt, noch gibt es einen verbindlichen Zeitplan zur Sanierung.
     Die Erhebung von Anliegerbeiträgen wird die Sanierung verzögern oder sogar ganz verhindern.
     Es ist weder sicher, dass Gelder aus Förderprogrammen für die Radwegesanierung zur Verfügung stehen, noch dass die Anteilsfinanzierung durch die Stadt sichergestellt werden kann.

Wir widersprechen im Übrigen den in der Presse zu lesenden Aussagen von Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, dass mit diesen Vorschlägen Radlerinnen und Radler gefährdet werden. Die Realisierbarkeit der Radstreifen wird in Frage gestellt und Ängste geschürt, obwohl diese Art der Radwegeführung Stand der Technik ist und in den einschlägigen Richtlinien zur Anlage von Stadtstraßen (RASt) empfohlen wird. Nach dem Stand der Technik angelegte Radspuren sind – das zeigen die Unfallstatistiken – genau so sicher wie getrennte Radwege.
In anderen Städten wird dies bereits praktiziert: insbesondere in Berlin gibt es dazu zahlreiche Beispiele.

Wir weisen die Stadtverwaltung darauf hin, dass die Situation der Radwege auf der Albrechtstraße bereits seit langem nicht mehr tragfähig ist, da sie zu einer Gefährdung der Verkehrsteilnehmer führt. Es besteht die erhöhte Gefahr von Unfällen, die ebenfalls zu erheblichen Kosten für die Stadt führen können.

Kathrin Werner (Vorsitzende der BI „Dessau – Natürlich Mobil“)
Tino Knoff (Verkehrspolitischer Sprecher des ADFC-Kreisverband Dessau)
Dr. Burkhard Huckestein (Sprecher des BUND-Ortsverbandes Dessau-Roßlau)

Pressereaktion Mitteldeutsche Zeitung 17.03.2011
Mitteldeutsche Zeitung 06.05.2011

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